Die Verantwortung für inzwischen zwei kleine Menschen führt mir täglich die Fragilität des Lebens vor Augen. Gerade heute wäre mein 10 Monate altes Baby fast an einem Stück Fleischwurst erstickt (dem Kurs „erste Hilfe für Babys“ sei Dank, dass wir wussten wie damit umgehen und wie das Stück wieder aus dem Hals rausbekommen…).
Corona, Krieg in der Ukraine, Klimawandel,… all diese Themen verstärken mein Bewusstsein für die Endlichkeit!
Und auf der einen Seite verstärkt sich dadurch meine Unsicherheit und Verletzlichkeit.
Auf der anderen Seite wächst damit meine Dankbarkeit für alles Schöne, was ist und bereits war!
Weil mir bewusst ist, wie fragil jede Situation ist, sind meine Sinne in der Wahrnehmung deutlich geschärfter! Ich nehme alle meine Emotionen deutlich stärker wahr. Und ich entscheide mich oft bewusst auch anstrengende Situationen zu genießen.
Tatsächlich sehe ich häufig vor meinem inneren Auge Filme, was alles schiefgehen könnte: Als mein Sohn beispielsweise am Hang auf dem Bauch liegend schaukelte und dann kopfüber sich überschlagend den Hang runterfiel: Kurz sehe ich dann das Bild vor Augen, wie schnell ein Genick brechen könnte, oder der Rücken stark verletzt werden könnte. In solchen Momenten schnürt sich mir innerlich alles zu. Und wenn der Kleine dann – zwar weinend – aber vollkommen ohne größere Verletzungen wieder aufsteht, bin ich extrem erleichtert. Und unglaublich dankbar, dass nichts schlimmeres passiert ist.